Shopfloor Management als Ordnungsstifter
Die Ausgangssituation
Die Symptome
Das Projekt
Die Zusammenarbeit mit V&S startete mit einem Workshop mit allen am Wertstrom beteiligten Personen. Gemeinsam wurde der gesamte Prozess abgelaufen und erstmalig für alle Mitarbeiter sichtbar dargestellt. Den Mitarbeitern aus unterschiedlichen Bereichen, wie Beschichtung, Metallbau und Montage, war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar, wie der Material- und Informationsfluss über den Gesamtprozess ablief. Beide wurden im Workshop erarbeitet und visualisiert.
Der erste intuitive Schritt war, die Erfahrungen in Prozesse niederzuschreiben. Die alleinige Dokumentation des "idealen Prozesses" ist allerdings deutlich zu kurz gegriffen. Grundlegend für einen gleichmäßigen Durchlauf ist eine Abstimmung zwischen den Fertigungsbereichen. Also wurden Gruppen für Steuerungsthemen und für Materialbereitstellung gebildet, die sich nicht mit der Erarbeitung ausgefeilter Lösungsansätze beschäftigen sollten, sondern einfach mit der Frage: "Wie könnte der nächste Schritt aussehen?" Und dann gilt: "Nicht diskutieren, sondern ausprobieren!" Der gesamte Montagebereich wurde aufgeräumt! Kling banal, aber, indem Schritt für Schritt ein übersichtliches System zur Erkennung der Fehlteile erarbeitet wurde, wurde deutlich, welche vorgelagerten Bereiche kritisch sind und an welchen Montagezellen neu gelieferte Fehlteile benötigt wurden.
Da die Ideen nun von den Leuten erarbeitet wurden, die direkt von dem Chaos in der Montage betroffen waren, übernahmen sie nun auch die Verantwortung für die Umsetzung. Plötzlich wurden die Besen in die Hand genommen und gemeinsam für Ordnung gesorgt. Ein elementarer Lösungsansatz war die Einführung von Full-Set Kisten. Das heißt, die Montage in einer Zelle startet erst, wenn alle Teile aus allen vorgelagerten Bereichen vollständig bereitgestellt sind! So konnte die Montage fast schon getaktet und kontinuierlich arbeiten. Wichtig dafür war die tägliche Abstimmung der Kapaziäten zwischen allen Bereichen. In einem kurzen morgendlichen Treffen stimmten sich die Vorarbeiter ab, welche Aufträge am Tag bearbeitet werden konnten, wobei stets der Engpass mit höchster Priorität berücksichtigt wurde.